1990/1991 - Die politische Wende
Nach der politischen Wende in der DDR und durch die Wiedervereinigung änderte sich Einiges.
Etliche Pädagogen wechselten an Förderschulen in der Umgebung. Ein beinahe komplett neues Lehrerteam trat seinen Dienst in der Klinikschule in Bad Reiboldsgrün an.
Gemeinsam wurden die neuen Möglichkeiten ausgelotet.
Zusammen feierte man Ostern, Sommerfest und Weihnachten, beging Sportfeste und stellte Projekte wie z. B. Verkehrserziehungstage auf die Beine. Wandertage wurden zur schönen Tradition.
"Das Sächsische Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Familie übernahm 1991 die Trägerschaft für das Krankenhaus.
Um für die Patienten bessere Bedingungen zu schaffen, errichtete man 1997 ein Container-Gebäude in Bad Reiboldsgrün, direkt gegenüber dem Kurhaus. Im Gegenzug wurde im gleichen Jahr die Station Albertsberg geschlossen.
Am 31. Dezember 1997 wurde das eigenständige Fachkrankenhaus Bad Reiboldsgrün die Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie des Sächsischen Krankenhauses für Psychiatrie und Neurologie Rodewisch. Gegenwärtig (2001) gibt es in Bad Reiboldsgrün 55 Planbetten und zusätzlich 10 Plätze auf einer geschlossenen Station. In den letzten Jahren ist die Zahl der betreuten Patienten kontinuierlich angestiegen, gleichzeitig verringerte sich die durchschnittliche Verweildauer." (aus: Festschrift „450 Jahre Schnarrtanne 590 Jahre Vogelsgrün 75 Jahre Paul-Gerhardt Kirche“)
1996
Die Lebenshilfe Auerbach e. V. übernahm 1996 den Heimbereich des Sächsischen Krankenhauses für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Carolagrün. Bis zum Jahr 2000 wurden die Gebäude noch genutzt.
Ebenfalls 1996 trat die Verwaltungsvorschrift Organisationserlass in Kraft. Sie regelte Klassenstärken und Unterrichtsumfang für die Patientenschüler an Klinik- und Krankenhausschulen neu: „In der Regel ist an diesen Einrichtungen der Unterricht jahrgangsübergreifend in Gruppen mit sechs Schülern/Gruppe zu organisieren. Die wöchentliche Beschulung soll in der Regel maximal 12 Unterrichtsstunden betragen.“ Dies hatte vor allem auf die Stundenpläne Auswirkungen. Neben Deutsch und Mathematik wird seither nur noch Sachkunde (Grundschüler) und Englisch (Klassen 3 bis 12) unterrichtet. Das Lehrerkollektiv wuchs dennoch: Förderschülerinnen und -schüler mit geistiger Beeinträchtigung erforderten den Einsatz von speziell geschulten Fachkräften.