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Chronik

Das Bestehen der Klinikschule am Sächsischen Krankenhaus für Psychiatrie und Neurologie jährt sich 2024 zum 55. Mal.

Obwohl bereits seit 1957 ein Teil der Kinder und Jugendlichen Patienten des drei Jahre zuvor gegründeten kinderpsychiatrischen Bereiches des Fachkrankenhauses durch Lehrer der örtlichen Sonderschule unterrichtet wurden, erfolgte die Gründung der Schule als eigenständige Einrichtung erst im Jahre 1969.

Dabei wandelten sich Aufgaben und Struktur mehrfach. Seit 2008 fungiert der Vogtlandkreis als Träger. Obwohl die Schule damit wirtschaftlich unabhängig vom Krankenhaus ist, orientieren sich deren Aufgaben naturgemäß stark an den Bedürfnissen der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik des Sächsischen Krankenhauses Rodewisch. Heute stehen neben der Erleichterung der Wiedereingliederung der Schüler an ihren Stammschulen nach einem Klinikaufenthalt, die pädagogische Diagnostik und Beratung sowie die Unterstützung der Therapie im Fokus der Arbeit.

Die Tätigkeit als Lehrer an einer solchen Schule unterscheidet sich grundlegend von der Arbeit an allen anderen in Sachsen etablierten Schularten. Ständiger Wechsel der Patientenschüler, klassenstufen- und schulartübergreifende Lerngruppen, die Arbeit im multiprofessionellen Rahmen und die krankheitsbedingten Probleme der Schüler machen den Arbeitstag einzigartig, interessant und abwechslungsreich.

Falls nun Ihr Interesse an mehr Informationen zu dieser im Vogtlandkreis einzigartigen Einrichtung geweckt sein sollte, finden Sie nachfolgend detailliertere Informationen zur Geschichte. Ich danke Frau Susanne Leipart für Ihre ausführlichen Recherchen und wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen.


1893 - Eröffnung der Königlich Sächsische Landes-, Heil- und Pflegeanstalt

1893 wurde im Großen Marktflecken Rodewisch (Rodewisch erhielt erst 1924 das Stadtrecht) nach dreijähriger Bauzeit die „Königlich Sächsische Landes-, Heil- und Pflegeanstalt“ für Geisteskranke eröffnet.

Die Entscheidung für den Standort war bewusst gefallen: Hauptgrund waren die günstigen Grundstückspreise. Das milde Klima und die schöne Landschaft spielten wohl eine untergeordnete Rolle. Die Einrichtung sollte die Versorgung und Unterbringung für psychisch kranke und geistig behinderte Menschen im Bereich Südwestsachsen sichern.

In der Heil- und Pflegeanstalt wurden, eingeteilt nach ihrem Zustand und in Verpflegklassen, streng nach Geschlechtern getrennt, psychisch kranke und geistig behinderte Menschen dauerhaft betreut.

Die Anstalt wurde gut angenommen: von 114 Patienten bei Eröffnung mit einer Kapazität von 400 Betten in 29 Gebäuden wuchs die Einrichtung bis 1913 auf 600 Betten in 41 Gebäuden.

Die Einrichtung entwickelte sich stetig weiter. Es wurde um- und neu gebaut. Man hatte dingend auf die Eröffnung der Anstalt gewartet, da im Raum Westsachsen eine Einrichtung dieser Art bisher nicht vorhanden war. Die für damalige Verhältnisse modernen Gebäude und das parkähnliche Anstaltsgelände sorgten für regen Zulauf.

Schon in den Anfangsjahren wurden die Patienten unterhalten und beschäftigt: neben vielfältigen Sport- und Freizeitaktivitäten fand eine Arbeitstherapie in unterschiedlichen Werkstätten, Landwirtschaft und Gärtnerei statt.

Kinder und Jugendliche wurden damals nur in geringer Anzahl in der Anstalt betreut. Ihr Anteil (unter 15-jährige) betrug 1910 lediglich sechs Prozent.

Während der beiden Weltkriege wurde die Anstalt als Lazarett genutzt.

Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges nahm das Haus seine Arbeit als Krankenanstalt für die Versorgung von psychisch Kranken wieder auf.

1954 - Gründung der kinderpsychiatrischen Abteilung

"Die Gründung eines kinderpsychiatrischen Bereiches im Fachkrankenhaus Rodewisch erfolgt 1954 auf Anweisung der Abteilung Gesundheitswesen bei Rat des Bezirkes Karl-Marx-Stadt. Im westlichen Teil des Bezirkes ist zu dieser Zeit keine Spezialabteilung vorhanden, die sich mit der diagnostisch und therapeutisch orientierten stationären Betreuung von psychisch kranken und geistig behinderten Kindern befasst.

Geplant wird die kinderpsychiatrische Abteilung anfangs mit einer Kapazität von 60 Plätzen. Da der ursprünglich vorgesehene Neubau nicht zu realisieren ist, sieht sich die Krankenhausleitung genötigt, auf Reserven zurückzugreifen. Eine günstige Voraussetzung hierfür bietet das Haus B9. Nach Verlegung von 18 dort noch untergebrachten Patientinnen und der Umsetzung der Röntgenanlage in das Haus B8 ist Baufreiheit geschaffen, und die Sanierung des Hauses beginnt." (aus "Die Geschichte der gelben Häuser"; Rank/Eisenschmidt)

Es war angedacht, dass sich eine Kindergärtnerin mit den erziehungsfähigen Kindern beschäftigen sollte.

Im Juli 1955 wurde Obermedizinalrat Dr. Rolf Walther ärztlicher Direktor des Fachkrankenhauses. Er erwirkte in der Betreuung und Behandlung der Patienten tiefgreifende Veränderungen und erlangte damit international Beachtung.
Von einer Verwahrung der Kranken und deren Pflege wurde übergegangen zu einer „komplexen psychiatrischen Therapie“. Zwangsjacken und Gitter an den Fenstern hatten ausgedient. Moderne Behandlungsmethoden und Medikamente wurden eingeführt. Festgehalten wurden diese methodischen Neuerungen auf dem internationalen Symposium, welches unter Beteiligung von 120 Ärzten und Wissenschaftlern aus 9 Ländern vom 23. bis 25.05.1963 stattfand, in den „Rodewischer Thesen“.

1957 - Zusammenschluss mit Neumark/Start der Beschulung

"1957 wird dem Fachkrankenhaus Rodewisch das ehemalige Tuberkulose-Kurheim Neumark angegliedert, wobei dieses von vornherein zur Aufnahme von psychisch kranken Kindern vorgesehen ist.

In der Außenstelle Neumark werden vorwiegend bildungsunfähige, aber erziehungsfähige Kinder untergebracht, die sowohl von Krankenschwestern als auch heilpädagogischen Kindergärtnerinnen betreut werden. Ursprünglich ist die Einstellung eines Psychologen als Leiter dieser Abteilung geplant, der gleichzeitig eine Erziehungsberatungsstelle für den Kreis Reichenbach leiten soll. Da das Projekt scheitert, versorgen in der Folgezeit Mitarbeiter des Fachkrankenhauses Rodewisch die Außenstelle Neumark." (aus: "Die Geschichte der gelben Häuser"; Rank/Eisenschmidt)

Das Leitmotiv wandelte sich auch in der Kinderpsychiatrie in dieser Zeit vom Verwahrprinzip zur aktiven Fachbehandlung. Im Jahr 1958 nimmt eine Fachärztin für Kinderpsychiatrie ihre Arbeit in Rodewisch auf.

Mit ihrem Vorhaben, den jungen Patienten Bildung zu vermitteln, betreten die auf Station tätigen Erzieherinnen und später auch die Sonderschullehrer Neuland. Gertraude Gottschald, leitende Erzieherin von 1959 bis 1990, schilderte: „Unsere Pläne erarbeiteten wir uns selbst. Dabei orientierten wir uns an den pädagogischen Vorgaben für Kindergärten und -krippen sowie die Vorschulerziehung. Unser Lernmaterial bezogen wir größtenteils über den Verlag „Volk und Wissen“ in Leipzig.“ Von wegen Mangelwirtschaft: „Bei unserem Umzug nach Bad Reiboldsgrün hatten wir bereits 50 Kartons voll mit Material angeschafft“ gibt Gertraude Gottschald zu.

In einer Gruppe waren ca. 12 bis 15 Kinder. Betreut wurden in der Kinderpsychiatrie in Rodewisch Patienten im Alter von 3 bis 14 Jahren. Ein weiteres Krankenhaus im Bezirk Karl-Marx-Stadt übernahm die Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren. Die Plätze waren sehr begehrt.

Die Kinder waren meist dauerhaft im Krankenhaus untergebracht. Bei einigen wenigen zeigte die gezielte Förderung so großen Erfolg, dass eine Beschulung in einer Hilfsschule und damit die Unterbringung zu Hause oder im Kinderheim möglich waren. Kontakt zu den Eltern bestand kaum. Eingekleidet wurden die Kinder z. B. auch durch die Frauen in der Arbeitstherapie.

Ab 1957

"Im Gebäude B10 gab es ein Schulzimmer, dort wurden kleine Kindergruppen von zwei Sonderschullehrern individuell gefördert, z. B. zwei gehörlose Mädchen." (aus: "Die Geschichte der gelben Häuser"; Rank/Eisenschmidt)

Die beiden Sonderschullehrer Fischer und Ebert waren die ersten, die versuchten, den jungen Patienten Wissen im Sinne schulischer Bildung zu vermitteln.

Die beiden Lehrkräfte waren Mitarbeiter der Rodewischer Hilfsschule.

Seit 1936 erfolgte die Beschulung an der Volksschule in Rodewisch in drei Abteilungen: A) Schüler mit höherem, B) Schüler mit normalem Leistungsvermögen und C) Schüler mit Förderbedarf. Die Schüler mit Förderbedarf wurden erst in einer separaten Klasse an der Volksschule, später in einer Hilfsschulklasse an der Pestalozzischule unterrichtet. „Im Jahr 1951 griff man die Idee zur Einführung einer Sonderschule wieder auf. Acht Lehrkräfte unterrichteten zunächst in der Schillerschule so genannte „Sonderschüler“ aus dem Kreisgebiet. Nachdem die SDAG Wismut das Gebäude an der Uferstraße frei gezogen hatte, wurde es ab 1958 als Sonderschulgebäude für Lernbehinderte genutzt. In den 90er Jahren verlegte man die Schule nach Auerbach." (Siegfried Walther: "Rodewisch im Wandel der Zeit")

Bereits kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges, die DDR war noch nicht gegründet, war man sich der gesellschaftlichen Aufgabe bewusst, den geistig behinderten jungen Menschen bestmögliche Bildung und damit eine Perspektive geben zu müssen. Nach Jahren der Diskriminierung sollte ein Bildungswesen aufgebaut werden, welches den Kindern und Jugendlichen gerecht wird.
Sebastian Barsch schreibt 2007 in seiner Dissertation zum Thema Bildung in „Geistig behinderte Menschen in der DDR“:

"Auf dem schon erwähnten II. Pädagogischen Kongress 1947 in Leipzig referierte Paul Wandel, der Präsident der Deutschen Zentralverwaltung für Volksbildung, über die gesellschaftliche Verpflichtung zum Aufbau des Sonderschulwesens: »Diese Erwägungen bestehen darin, daß wir uns nachdrücklich von der nazistischen Mißachtung dieser so schwer vom Schicksal Betroffenen abwenden müssen. Die Meisterung gerade dieser Aufgabe erschien uns insofern auch als ein Beweis für die Aufrichtigkeit und Realität unseres neuen Humanismus« (zit. Nach BECKER 1979, 14). Auf dem Kongress wurde darüber hinaus ein Beschluss gefasst, der das Recht auf Bildung konkretisieren und sichern sollte:

  1. Um das in §1 des Gesetzes zur Demokratisierung der deutschen Schule und im Erziehungsprogramm ausgesprochene Erziehungsrecht aller bildungs- und erziehungsfähigen Kinder auch für mindersinnige (blinde und taube), sinnesschwache (sehschwache und schwerhörige), sprachgestörte (stotternde, stammelnde u. a.), körperbehinderte (Krüppel), schwachsinnige und schwererziehbare Kinder zu verwirklichen und die Ziele und Aufgaben der deutschen Schule auch ihnen zu erfüllen, sind Sonderschulen nötig. Diese müssen nach Aufbau, Verfahren, Lehrplänen und Lehrmitteln der Eigenart obiger Kinder Rechnung tragen, in ausreichender Zahl vorhanden sein und entsprechend ausgebildete Lehrer haben.
  2. Das Sonderschulwesen in den einzelnen Ländern ist noch nicht nach einheitlichen Gesichtspunkten ausgebaut. Das betrifft besonders das Hilfsschulwesen. Deshalb wurden Richtlinien für den Auf- und Ausbau der Sonderschulwesens aufgestellt.
  3. Folgende Aufgaben sind als vordringlich bezeichnet worden:
    1. die Ausbildung der Lehrkräfte an Sonderschulen;
    2. das Ausleseverfahren für hilfsschulbedürftige Kinder;
    3. Aufstellung von Lehr- und Stoffplänen, die der Eigenart der Sonderschulkinder Rechnung tragen
    4. Schaffung von Lehr- und Lernmitteln"

1951 wurde durch das Ministerium für Volksbildung das Schulpflichtgesetz beschlossen, welches in §6 zum Ziel setzt „auch Kindern mit wesentlichen physischen und psychischen Mängeln“ eine bestmögliche Bildung angedeihen zu lassen, um sie „als leistungsfähige Glieder in die Gemeinschaft“ einzubinden.

In Sachsen gab es bereits 1945 wieder Lehrpläne für die Hilfsschulen. Man orientierte sich bei deren Ausgestaltung am Wissenstand der Weimarer Republik. Lehrmethoden und Materialien wurden anfangs aus dieser Zeit entlehnt und später weiterentwickelt.

Am 01.09.1951 erschien der erste Lehrplan, der für die gesamte DDR gültig war.

1961

Dr. Rose-Marie Kummer, die erste für den Bereich der Kinderpsychiatrie ausgebildete Ärztin welche in Rodewisch tätig wurde, beschreibt in einem Fachbeitrag für die Zeitschrift „Psychiatrie, Neurologie und medizinische Psychologie“ das Vorgehen bei der Förderung ihrer jungen Patienten:

„Als Zielsetzung der Erziehung und Behandlung muss gelten, diese Kinder in bestmöglicher Weise zu rehabilitieren. Dies kann heißen, sie dem Leben außerhalb der Anstalt in gebessertem sozialisiertem Zustand wieder zuzuführen, sie so zu erziehen, dass sie Anschluss an eine Familie, ein Heim, einen Schulverband oder an das Berufsleben bekommen. […] Neben der medizinischen Behandlung der kindlichen Patienten ist es auch nötig, sie zu erziehen und zu fördern. Voraussetzung dafür ist die genaue Differenzierung des Kindermaterials, wie schon bei der Besprechung der Diagnostik angedeutet wurde und die Einteilung der Kinder in möglichst homogene Gruppen. […] Wir differenzieren die Kinder bezüglich des Intelligenzalters und ihrer Prognose. Dabei gingen wir von dem Grundsatz aus, Kinder gleicher Intelligenzstufe zusammenzufassen. Ist ein Kind zu intelligent für seine Gruppe, so entwickelt es sich rückläufig, ist es intellektuell zu tiefstehend, so stört es seine Gruppe und hindert ihren Fortschritt. […] Alle Kinder, soweit sie fähig waren, wurden in unserer Einrichtung durch einen Hilfsschullehrer beschult.“

Die noch junge DDR will es sich nicht leisten, menschliche Ressourcen zu verschenken. Dies beschreibt das „Gesetz über das einheitliche sozialistische Bildungssystem (der DDR) vom 25. Februar 1965“ im Abschnitt 3 – Sonderschulen – sehr deutlich:

„3. Abschnitt.
Sonderschulen

§ 19. (1) Die Sonderschulen und andere sonderpädagogischen Einrichtungen - nachstehend Sonderschulen genannt - haben die Bildung und Erziehung aller Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen mit wesentlichen physischen oder psychischen Schädigungen zu gewährleisten. Die Sonderschulen erfassen in entsprechenden Einrichtungen Schwerhörige und Gehörlose, Sehschwache und Blinde, Sprach- und Stimmgestörte, schulbildungsfähige Schwachsinnige, dauernd Körperbehinderte, wesentlich Verhaltensgestörte und für längere Zeit erkrankte bzw. in Einrichtungen des Gesundheitswesens stationär behandlungsbedürftige Kinder und Jugendliche.

(2) Die Sonderschulen haben den Bildungs- und Erziehungsprozeß inhaltlich, organisatorisch und methodisch so zu gestalten, daß auch die geschädigten Kinder und Jugendlichen das sozialistische Bildungs- und Erziehungsziel vollständig oder nach den durch die physischen und psychischen Schädigungen verbliebenen Möglichkeiten erreichen. Die Schüler sollen befähigt werden, entsprechend der erreichten Qualifikation nach Maßgabe ihrer Kräfte in der sozialistischen Gesellschaft zu wirken und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Für die berufliche Aus- und Weiterbildung geschädigter Erwachsener sind erforderlichenfalls sonderpädagogische Maßnahmen zu sichern.

(3) In den einzelnen Sonderschulen sind die Bildungsstufen so aufeinander abzustimmen, daß unter Umständen ein Übergang aus sonderpädagogischen in allgemeine Bildungseinrichtungen erfolgen kann. Die Sonderschulen sind nach pädagogischen und medizinischen Grundsätzen zu differenzieren.

(4) Für verhaltensgestörte Kinder und Jugendliche, die nach Entscheidung der örtlichen Organe des Gesundheitswesens und für Volksbildung keine örtliche Schule besuchen können, sind sonderpädagogische Maßnahmen einzuleiten.

(5) Das Ministerium für Volksbildung gewährleistet in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Gesundheitswesen die Bildung und Erziehung der physisch bzw. psychisch Geschädigten. Dazu gehört eine systematische Früherfassung der Geschädigten.

(6) Schüler und Absolventen aus Sonderschulen können eine Berufsausbildung oder eine Ausbildung auf einem Teilgebiet eines Berufes erhalten.“

01.04.1966 - Umzug der Kinder- und Jugendpsychiatrie nach Bad Reiboldsgrün

"Anfang der 60er Jahre zeigten die besseren Lebensbedingungen und die gezielten Behandlungsmaßnahmen Erfolg gegen die Nachkriegs Tbc-Welle. Die Erkrankungszahlen gingen zurück, und mehr und mehr Betten waren nicht belegt. Andererseits herrschte in der Psychiatrie, besonders in der Kinderpsychiatrie Bettennot. So wurde im Sommer 1965 durch den Bezirk der damaligen Abteilung Gesundheits- und Sozialwesen beim Rat des Bezirkes Karl-Marx-Stadt den Mitarbeitern die Umprofilierung zu einem Krankenhaus für Kinder- und Jugendpsychiatrie bekanntgegeben." (aus der Festschrift "450 Jahre Schnarrtanne 590 Jahre Vogelsgrün 75 Jahre Paul-Gerhardt-Kirche")

Auch die Gemeinde Bad Reiboldsgrün hatte bereits eine interessante Geschichte:

Ursprünglich handelte es sich um ein Waldgut im Besitz Oberforstmeisters Hans von Reibold auf Rößnitz, der um 1705 ein unbebautes Waldlehen kaufte, um dort ein Forsthaus zu bauen.

1725 war dann auf einer Waldlichtung eine Heilquelle entdeckt worden.

Zunächst wurden Trinkkuren mit dem Wasser des „Christianen-Eberhardinen-Brunnens“ (benannt nach Christiane-Eberhardine von Brandenburg-Bayreuth, Kurfürstin von Sachsen) angeboten, später auch Mineral- und Moorbäder verabreicht. Ein geschäftstüchtiger Augenarzt aus Chemnitz kaufte 1873 das Waldgut ließ ein repräsentatives Kurhaus errichten. Der Kurbetrieb florierte und es kamen weitere Unterkünfte, ein Casino u. ä. hinzu. Im benachbarten Carolagrün baute man neben einem Haus für tuberkulosekranke Frauen ein Kinderheim und eine kleine Schule.

Der Zweite Weltkrieg brachte den Kurbetrieb vorübergehend zum Erliegen. Jedoch bereits 1946 wurden die Gebäude in Bad Reiboldsgrün und den Nachbarorten Albertsberg und Carolagrün wieder genutzt als Lungenheilstätte für Tbc-Kranke.

Zitat Dr. Friedrich Anstock aus „Die Geschichte der gelben Häuser“:

„Am 31. Dezember 1965 waren sämtliche Patienten der Tbk-Heilstätte Bad Reiboldsgrün entweder nach Hause entlassen oder in eine andere Tbk-Einrichtung verlegt worden. Im Januar 1966 konnte mit Rekonstruktions- und Renovierungsarbeiten in Bad Reiboldsgrün begonnen werden. Am 1. April 1966 wurde die kinderpsychiatrische Abteilung des Bezirksfachkrankenhauses Rodewisch aufgelöst bzw. nach Reiboldsgrün verlegt. Von diesem Tage an datiert das „Fachkrankenhaus für Kinder- und Jugendneuropsychiatrie Bad Reiboldsgrün“ mit den Abteilungen Reiboldsgrün, Albertsberg, Carolagrün und Neumark.“

„In Bad Reiboldsgrün war der Aufbau eines kinderpsychiatrischen Krankenhauses dadurch erschwert, daß keine zweckentsprechenden Gebäude zur Verfügung standen, nur mühsam einige bauliche Mängel behoben werden konnten und sich nicht immer die Grundbedürfnisse der Patienten erfüllen ließen. Jahrelang bestand ein bedrückendes Defizit an Betreuungspersonal, von dem besonders eine große Zahl geistig behinderter oder schwerstmehrfachgeschädigter, pflegebedürftiger Kinder und

Jugendlicher betroffen waren.“ (Dr. Christoph Anstock; Selbstdarstellung des Fachkrankenhauses für Psychiatrie und Neurologie)

Die Unterbringung der Patienten erfolgte in Schlafsälen, nach Geschlechtern und Schwere der Erkrankung getrennt. Die Verweildauer betrug teils 10 bis 15 Jahre. Die Bettenzahlen sind konstant hoch: 1968: 480 Betten; 1970: 520 Betten; 1973: 620 Betten; 1976: 585 Betten; 1985: 500 Betten; 1989: 411 Betten.

Zwischen 1966 und 1969 stellten weiterhin Mitarbeiter der Hilfsschule Rodewisch die Beschulung der Krankenhausinsassen sicher.

1969 - Beginn der Klinikschule in Bad Reiboldsgrün

Das Fachkrankenhaus für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Bad Reiboldsgrün erhielt 1969 eine Schule. Diese Einrichtung war zunächst eine Zweigstelle der Hilfsschule Rodewisch. Zu den ersten Lehrkräften vor Ort zählten Herr und Frau Bode. Sie unterrichtete Regelschüler, die sich zur Beobachtung im Krankenhaus aufhielten. Herr Bode war Sonderschullehrer. Er wurde der erste Schulleiter in Bad Reiboldsgrün.

Diese Sonderschule war in einem separaten Gebäude, dem „Wiesenhaus“ untergebracht.

Auf fünf Etagen – vom Keller bis zum Dachboden – wurden hier die Patienten des Fachkrankenhauses unterrichtet.

Von anfangs 4 stieg die Zahl der Lehrkräfte in den 1980er Jahren auf 7 an. Unterstützt wurden diese auch durch „abgeordnete“ Kollegen der Schule in Schnarrtanne. Diese unterrichteten die zur Beobachtung im Krankenhaus untergebrachten Regelschüler der Station 1. Bei diesen Schülern ging es vorrangig um Einrichtung und Anpassung einer Medikation oder Diagnosestellungen. Sie waren von normalem Intellekt. Die meisten Lehrkräfte unterrichteten im Lernförderbereich und bei den Schülern mit geistigen Einschränkungen. Beschult wurde neben der Einrichtung in Bad Reiboldsgrün auch in Carolagrün, wo geistig behinderte Mädchen lebten.

Die Lebens- und Arbeitsbedingungen richtete man sich erträglich ein: Die Räumlichkeiten waren, nachdem Sie von der Lungenklinik freigezogen worden waren, neu hergerichtet worden. Ein Werksverkehr sorgte dafür, dass die Mitarbeiter pünktlich am Arbeitsplatz ankamen. Aus Wohnorten in der Umgebung, die nicht durch einen Linienbus angebunden waren, brachte der Fahrdienst des Krankenhauses zu Schichtbeginn die Mitarbeiter zur Arbeit und nach Schichtende wieder nach Hause. Für die Ärzte wurden Wohnmöglichkeiten in den kleineren, villenartigen Gebäuden in den Orten Bad Reiboldsgrün, Albertsberg und Carolagrün geschaffen. Auch 3 Wohnhäuser mit je 6 - 8 Wohneinheiten wurden neu errichtet.

Zum Krankenhaus in Bad Reiboldsgrün gehörten ebenfalls ein Kindergarten mit Wochenbetreuung für die Kinder der Mitarbeiter und eine kleine Verkaufsstelle. Zweimal in der Woche kam ein Bäcker vorbei.

Die kleinen Patienten wurden in Gruppen zu je 10 bis 12 Kindern betreut. Dafür arbeiteten anfangs sechs Erzieherinnen und Erzieher in Bad Reiboldsgrün. Später kümmerten sich 12 bis 14 Erzieherinnen und Erzieher um die Kinder. Weitere Erzieherinnen und Erzieher waren in den Außenstellen in Carolagrün und Albertsberg tätig.

Bei den Kindern zwischen 3 und 7 Jahren sowie bei den geistig stark beeinträchtigten Kindern ging es vorrangig um eine manuelle, motorische und sprachliche Förderung. Auch Musiktherapie wurde angewandt. Spielzeiten und Spaziergänge standen natürlich auch auf dem Tagesplan.
Das Pflegepersonal arbeitete montags bis sonntags in 3 Schichten. Die Erzieherinnen und Erzieher waren montags bis samstags zwischen 8:00 und 18:00 Uhr im Einsatz. Ein Erzieher hatte jeweils auch Sonntagsdienst.

Auf Grund der – im Vergleich zu heute – hohen Patientenzahlen, war es möglich, die Schüler nach ihren geistigen Fähigkeiten sehr gut zu differenzieren. So konnte eine Beschulung angepasst an die persönlichen Möglichkeiten erfolgen.

Die Klassen wurden wie folgt eingeteilt:

  • Grundschüler Klassen 1 bis 4
  • Mittelschüler Klassen 5 bis 10
  • Förderschüler Klassen 5 bis 8 (entspr. Hilfsschule Abteilung 1 und 2)
  • 2 Vorschulgruppen

Die Förderschüler der Klassen 1 bis 4 wurden in Wechselburg unterrichtet.

Auf dem Stundenplan standen neben Deutsch und Mathematik auch Sport, Geografie, Biologie, Physik, Werken, Nadelarbeit, Hauswirtschaft, Schulgarten und Staatsbürgerkunde.

Während einige Schülerinnen und Schüler die Schule mit einem Abgangszeugnis der Schule für Lernbehinderte verließen, strebten andere Patienten sogar einen Hauptschulabschluss an. 1996 wurden die letzten Abgangs- bzw. Abschlusszeugnisse ausgereicht.

Die Schulmaterialien, Lehrpläne und Lehrbücher sowie Diagnostikmaterial wurden, wie überall in der DDR, zentral vorgegeben und geliefert. Dies hatten den Vorteil, dass allen Schulen qualitativ hochwertiges Material in ausreichender Menge zur Verfügung stand.

Auch sonst waren die Bedingungen an der Schule gut: Es gab neben den Unterrichtsräumen 2 Turnräume, einen Fitnessraum, einen Skikeller und einen Fahrradkeller, einen Werkraum, einen Raum für Nadelarbeit, ein Fotolabor und eine Lehrküche. In 2 Lehrmittelräumen für die verschiedenen Fächer waren Bücher und Anschauungsmaterialien gut aufgehoben.

Die abgeschiedene Lage bot viel Raum zur Entfaltung. Auf Kontakt zu den Familien wird ebenfalls Wert gelegt. Es gab in Bad Reiboldsgrün neben den zur Diagnostik bzw. Medikation vorübergehend untergebrachten Patienten und einer nach wie vor großen Zahl an Dauerpatienten auch einen gewissen Anteil an Tages- und Wochenkindern. Diese wurden entweder jeden Nachmittag oder am Wochenende zu ihren Eltern zurückgebracht und dann zu Hause betreut.

1990/1991 - Die politische Wende

Nach der politischen Wende in der DDR und durch die Wiedervereinigung änderte sich Einiges.

Etliche Pädagogen wechselten an Förderschulen in der Umgebung. Ein beinahe komplett neues Lehrerteam trat seinen Dienst in der Klinikschule in Bad Reiboldsgrün an.

Gemeinsam wurden die neuen Möglichkeiten ausgelotet.

Zusammen feierte man Ostern, Sommerfest und Weihnachten, beging Sportfeste und stellte Projekte wie z. B. Verkehrserziehungstage auf die Beine. Wandertage wurden zur schönen Tradition.

"Das Sächsische Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Familie übernahm 1991 die Trägerschaft für das Krankenhaus.

Um für die Patienten bessere Bedingungen zu schaffen, errichtete man 1997 ein Container-Gebäude in Bad Reiboldsgrün, direkt gegenüber dem Kurhaus. Im Gegenzug wurde im gleichen Jahr die Station Albertsberg geschlossen.

Am 31. Dezember 1997 wurde das eigenständige Fachkrankenhaus Bad Reiboldsgrün die Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie des Sächsischen Krankenhauses für Psychiatrie und Neurologie Rodewisch. Gegenwärtig (2001) gibt es in Bad Reiboldsgrün 55 Planbetten und zusätzlich 10 Plätze auf einer geschlossenen Station. In den letzten Jahren ist die Zahl der betreuten Patienten kontinuierlich angestiegen, gleichzeitig verringerte sich die durchschnittliche Verweildauer." (aus: Festschrift „450 Jahre Schnarrtanne 590 Jahre Vogelsgrün 75 Jahre Paul-Gerhardt Kirche“)

1996

Die Lebenshilfe Auerbach e. V. übernahm 1996 den Heimbereich des Sächsischen Krankenhauses für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Carolagrün. Bis zum Jahr 2000 wurden die Gebäude noch genutzt.

Ebenfalls 1996 trat die Verwaltungsvorschrift Organisationserlass in Kraft. Sie regelte Klassenstärken und Unterrichtsumfang für die Patientenschüler an Klinik- und Krankenhausschulen neu: „In der Regel ist an diesen Einrichtungen der Unterricht jahrgangsübergreifend in Gruppen mit sechs Schülern/Gruppe zu organisieren. Die wöchentliche Beschulung soll in der Regel maximal 12 Unterrichtsstunden betragen.“ Dies hatte vor allem auf die Stundenpläne Auswirkungen. Neben Deutsch und Mathematik wird seither nur noch Sachkunde (Grundschüler) und Englisch (Klassen 3 bis 12) unterrichtet. Das Lehrerkollektiv wuchs dennoch: Förderschülerinnen und -schüler mit geistiger Beeinträchtigung erforderten den Einsatz von speziell geschulten Fachkräften.

01.01.1998 - Wiederangliederung an die Rodewischer Klinik

Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Bad Reiboldsgrün wurde der Rodewischer Klinik als Außenstelle wieder angegliedert. Ab 1996 plant man den Rückzug nach Rodewisch. Die Bettenzahlen waren von 620 (1973) auf 55 zurückgegangen. Abhängig war die Rückführung vom Stationsneubau Gebäude B8a. Dieser war 2004 fertiggestellt worden.

Seit 2001 gab es in Plauen eine Tagesklinik mit 10 Plätzen.

Der Betrieb der Einrichtung in Bad Reiboldsgrün wurde zunehmend unwirtschaftlich. Außerdem waren die meisten Gebäude durch fehlende Investitionen marode, die Ausstattung nicht mehr zeitgemäß. Auf Grund der Umzugspläne wurde auch kein Geld mehr in die Räumlichkeiten investiert. Alle fieberten dem Neustart in Rodewisch entgegen.

23.09.2004 - Umzug nach Rodewisch

Am 23.09.2004 erfolgte die Einweihung des Klinikneubaus B08a. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie zog wieder nach Rodewisch. Die Klinikschule nahm ihre Arbeit im Nachbargebäude B08 alt auf. Dieses Haus war frei geworden durch den Umzug der Neurologie in ein ebenfalls neu erbautes Gebäude.

Es hatte sich in der Zeit seit der Wiedervereinigung ein grundlegender Wandel in der Auffassung zur Unterbringung von geistig Behinderten vollzogen. Auf dem Gebiet der neuen Bundesländer wurden viele Heime eröffnet, in welchen die ehemaligen Dauerpatienten Aufnahme fanden.

Gleichzeitig schuf man für die zu Hause lebenden geistig behinderten Kinder heilpädagogische Tagesstätten und Förderschulen. So öffnete z. B. 1993 die Sonnenhof-Schule Auerbach mit dem Förderschwerpunkt geistige Behinderung ihre Pforten. Damit waren beste Voraussetzungen geschaffen worden für eine Unterbringung der geistig behinderten Kinder und Jugendlichen in ihren Familien oder einer familienähnlichen Wohnumgebung.

Die Patientenzahlen sanken und der Schwerpunkt der Aufnahmegründe in die Klinik veränderte sich. Gegenwärtig stehen differenzierte Diagnostik und Behandlung sowie Hilfe in psychischen Not- und Krisensituationen im Vordergrund. Die Klinikschule unterstützt dabei durch z. B. die Untersuchung der Schulfähigkeit und eine Bewertung zur geeignetsten Schulart und stellt für die Regelschüler sicher, dass die Wissenslücke durch den teils mehrmonatigen Klinikaufenthalt nicht zu groß wird.

Die Gebäude in Bad Reiboldsgrün standen nicht für immer leer. Seit 2009 diskutiert und geplant, eröffnete im Sommer 2023 das Forstliche Bildungszentrum seine Pforten. Die vorhandenen Gebäude wurden saniert und durch zweckmäßige Neubauten ergänzt.

Das Wiesenhaus, in welchem die Klinikschule untergebracht war, wurde im Zuge der Baumaßnahmen abgerissen. Zu groß war hier der Nachholbedarf an baulicher Instandhaltung und zu weit abseits vom Hauptgebäude die Lage.

Heute

Aktuell stehen am Sächsischen Krankenhaus für Psychiatrie und Neurologie auf den Stationen B08.1 bis B08.3 je 12 und auf der Station A15 zur Sucht- und Krisenbehandlung 13 Therapieplätze zur Verfügung. Über die Tageskliniken in Plauen und Annaberg-Buchholz werden weiterhin bis zu je 10 Patienten ambulant betreut. Auch in Rodewisch erfolgt eine Betreuung in ambulanter Form über die Psychiatrische Kinder- und Jugendinstitutsambulanz (PIA).

Die Klinikschule kümmert sich dabei um die Beschulung der stationären Patienten und der Patienten der Tagesklinik in Plauen. Außerdem erhalten auch Patienten des Klinikums Obergöltzsch bei längeren stationären Aufenthalten schulische Unterstützung. Die Patienten der Ambulanz in Rodewisch besuchen in der Regel ihre Heimatschule.

Das Aufgabengebiet der Klinikschule regelt § 10 der Sächsischen Schulordnung für Förderschulen:

§ 10 Aufgabe der Klinik- und Krankenhausschule

Die Klinik- und Krankenhausschule hat die Aufgabe, kranke Schülerinnen und Schüler, die sich längere Zeit oder in regelmäßigen Abständen in einer Klinik, im Krankenhaus oder in einer Kureinrichtung befinden, so zu unterrichten und zu fördern, dass eine Wiedereingliederung in die bisher besuchten Klassen erleichtert wird. Der Umfang des Unterrichts ist mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt abzustimmen. Eine Klinik- und Krankenhausschule kann innerhalb des Gebietes eines Schulträgers mehrere Kliniken, Krankenhäuser oder Kureinrichtungen betreuen. Abweichungen vom Gebiet des Schulträgers bedürfen der Zustimmung der obersten Schulaufsichtsbehörde.

Zwischen dem Sächsischen Landesamt für Schule und Bildung Standort Zwickau und der Klinik Sächsisches Krankenhaus für Psychiatrie und Neurologie Rodewisch, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik wurde eine Kooperationsvereinbarung geschlossen um der Zusammenarbeit einen sachlichen Rahmen und Struktur zu geben.

Durch den Umzug zurück nach Rodewisch stehen für die Patienten die gesamten therapeutischen und medizinischen Einrichtungen des Mutterhauses zur Verfügung. Sporteinrichtungen, Ergo- und Physiotherapie sowie die technische Ausstattung und Mitarbeiter zur Diagnosestellung können effektiv mit genutzt werden.

Die Erreichbarkeit für die Patienten und deren Besucher ist durch eine optimale Verkehrsanbindung wesentlich verbessert.

Auf den modernen und wohnlich eingerichteten Stationen kümmert sich ein Team aus Fachärzten, Therapeuten, Sozialarbeitern, Erziehern und Pflegepersonal um die jungen Patienten.


In der Klinikschule Haus B08 alt stehen aktuell sieben moderne Unterrichtsräume, teils mit interaktiven Tafeln ausgestattet, zur Verfügung.

Beispiele aus dem schulischen Schaffen:

Ausblick in die kommenden Jahre

Im Sächsischen Krankenhausplan 2024 wurden für den Standort Rodewisch des Sächsischen Krankenhauses für Psychiatrie und Neurologie, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, neu 10 tagesklinische und 20 weitere stationäre Plätze genehmigt.

Das heißt, unsere Schule wird wachsen.

Neben der baulichen Erweiterung benötigen wir zur Absicherung der schulischen Betreuung dieser zusätzlichen Patienten pädagogisches Personal.

Falls Sie Interesse an der Arbeit an der Einrichtung haben oder Näheres über uns erfahren möchten, finden Sie unsere Kontaktdaten dieser Internetseite.

Ein Dankeschön

gilt für ihr Interview per Telefon am 18.12.2023 Frau Gertraude Gottschald. Frau Gottschald, eigentlich Neulehrerin, war von 1957 an in der Kinder- und Jugendpsychiatrie tätig. Erst war sie als Hilfspflegerin im Einsatz, später als Erzieherin. 1990 beendete sie ihre berufliche Karriere als leitende Erzieherin.

Außerdem bedanken wir uns für die Zuarbeit an Material und Erinnerungen bei Herrn Hans-Joachim Döscher. Er war ab 1973 erst als Erzieher tätig und nach erfolgreichem Zusatzstudium in Rehabilitationspädagogik ab 1982 als Lehrer. 1996 bis 2014 war er Schulleiter.

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